Interview mit Samu Alanko (FK Austria Amateure)

Wir haben uns mit unserem finnischen Kooperationsspieler Samu Alanko (FK Austria Amateure) getroffen, um uns über den Wechsel von Finnland nach Österreich und die damit verbundenen Sprachprobleme, die Situation von First Vienna im vergangenen Frühjahr, seinen ersten Einsatz in der Kampfmannschaft von Austria Wien, seine Ziele und sein Vorbild zu unterhalten.

Centerfield: „Vor einem Jahr hast du den Schritt von deinem Heimatland Finnland nach Österreich gewagt. Wie ist es zu deinem Transfer gekommen?“

Samu: „Mein finnischer Berater hat ein Video mit Highlights von mir gemacht und veröffentlich. Daraufhin hat First Vienna Interesse an mir gezeigt und mich zu einer Probewoche nach Österreich eingeladen. Nach der Woche in Wien haben sie mich verpflichtet.“

Centerfield: „Wie hast du die Situation der Vienna im Frühjahr erlebt?“

Samu: „Es war eine wirklich schwere Zeit für mich, weil ich mich mit meinem Verein sehr verbunden gefühlt habe. Dank des Supports meiner Eltern, meiner Freunde, meiner Mitspieler und meines Trainerteams war die Zeit trotzdem sehr schön für mich.“

Centerfield: „Im Juli hast du dann den Sprung zu einem Topclub in Österreich gewagt. Ist der Unterschied zwischen First Vienna und Austria Wien sehr groß und wie gefällt es dir in Favoriten?“

Samu: „Die beiden Vereine sind sehr ähnlich. Der einzige Unterschied ist, dass es bei der Austria noch professioneller ist. Die Vienna war eher ein sehr familiärer und kleiner Verein mit unglaublichen Fans. Die Austria hat auch tolle Fans, aber wir in der zweiten Mannschaft spüren das nicht so stark, wie die Kampfmannschaft. Bei meinem neuen Verein gefällt es mir sehr gut. Ich bin sehr froh, dass ich die Chance bekommen habe bei einem österreichischen Topclub zu spielen.“

Centerfield: „Du bist im Freundschaftsspiel gegen die OMV Weinviertel-Auswahl bereits zu deinem Kampfmannschaftsdebüt gekommen. Was hat dir das bedeutet und wie hat es sich angefühlt?“

Samu: „Es war eine Ehre für mich, mit der Kampfmannschaft zu spielen. Es ist mein großer Wunsch, so bald wie möglich, ein Teil der Kampfmannschaft zu sein und dafür werde ich weiterhin kämpfen. Meine Leistung gegen die OMV Weinviertel-Auswahl war sehr gut. Das Trainerteam und auch meine Mitspieler haben mich nach dem Spiel sehr gelobt und mich dadurch noch mehr motiviert.“

Centerfield: „In Finnland hast du schon acht Spiele für die Nachwuchsnationalteams absolviert. Was konntest du dabei lernen und macht es dich Stolz für dein Heimatland zu spielen?“

Samu: „Immer, wenn ich das Trikot von der Nationalmannschaft anziehen darf, ist das eine sehr tolle Sache für mich. Bei internationalen Spielen lernt man viele großartige Spieler und andere Spielstile kennen.“

Centerfield: „Hast du vor, in Österreich zu bleiben oder möchtest du auch wieder zurück in deine Heimat gehen und dort Fußball spielen?“

Samu: „Ich möchte auf jeden Fall noch länger in Österreich bleiben. Nachdem ich noch zum Militär muss und dies nur in Finnland erledigen darf, werde ich irgendwann für diese Zeit nach Finnland zurückgehen. Das ist aber erst später fällig. Jetzt kann ich mich voll und ganz auf mein Leben als Fußballer in Österreich konzentrieren.“

Centerfield: „Dein Deutsch wird immer besser. Du schreibst und sprichst schon fast einwandfrei. Woher hast du deine Deutschkenntnisse?“

Samu: „Ich habe drei Jahre lang in der Schule Deutsch gelernt. Wir haben damals nicht viel gesprochen. Deshalb konnte ich, wie ich nach Österreich gekommen bin, gut schreiben, aber noch nicht so gut sprechen. Bei der Vienna habe ich mich immer auf Englisch verständigt. Es gab aber ein paar Spieler, die nicht so gut Englisch konnten. Mit diesen Spielern musste ich von Anfang an Deutsch sprechen. Bei den Austria Amateuren spreche ich nur noch Deutsch.”

Centerfield: „Wie würdest du deine Stärken und deine Schwächen beschreiben?“

Samu: „Ich bin ein sehr schneller Spieler. Meine Abschlüsse, die ich sowohl mit links als auch mit rechts machen kann, sind schon sehr gut. Die Arbeit in der Defensive zählt auch zu meinen Stärken. Woran ich auf jeden Fall noch arbeiten muss, sind 1-gegen-1 Situationen und Kopfbälle.“

Centerfield: „Trainierst du nebenbei auch noch privat, damit du dir beispielsweise in Zweikämpfen leichter tust?“

Samu: „Ja, ich trainiere neben dem Training mit der Mannschaft immer wieder mit Piotr Pawlowski. Das Training macht mir sehr viel Spaß und bringt mir vor allem körperlich auch sehr viel. Piotr weiß ganz genau, was er mit mir trainieren muss, um mich zu einem besseren Spieler zu machen. Nebenbei gehe ich selbst auch noch einmal pro Woche in ein Fitnessstudio.“

Centerfield: „Was ist dein Ziel mit der Mannschaft in dieser Saison?“

Samu: „Ich möchte in dieser Saison so viele Einsätze, wie möglich bekommen und versuchen, oft in der Startelf zu stehen. Das Ziel der Mannschaft ist, dass wir in die 2. Bundesliga aufsteigen.“

Centerfield: „Was ist dein persönliches Ziel für die nächsten zwei bis drei Jahre?“

Samu: „In den nächsten zwei bis drei Jahren möchte ich im Kader der Kampfmannschaft stehen und regelmäßig Einsätze bekommen.“

Centerfield: „Wer ist dein Vorbild und warum?“

Samu: „Mein Vorbild ist Cristiano Ronaldo. Ich bin seit meiner Kindheit ein großer Fan von ihm und seinem Spielstil. Er ist eine Tormaschine, die physisch unglaublich stark ist. Das gefällt mir sehr gut.“

Centerfield: “Vielen Dank für das ausführliche Interview und alles Gute für die kommenden Spiele in der Regionalliga Ost!”